Das Bayerische Kompetenznetz Strukturmodell (BayKoSt) – ein Netzwerk für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren des Strukturmodells in Bayern

Das Strukturmodell zur Entbürokratisierung der Pflegedokumentation (EinSTEP) hat sich seit seiner Einführung bundesweit etabliert. Ziel ist es, die fachliche Qualität in der Pflege zu stärken und gleichzeitig die Dokumentation zu vereinfachen. Um dieses Wissen in die Einrichtungen der Langzeitpflege zu tragen, wurden deutschlandweit zahlreiche Multiplikatorinnen und Multiplikatoren (MP) geschult.
Die Pflege befindet sich jedoch in einem ständigen Wandel – ebenso wie die Menschen, die sie gestalten. Viele ehemals geschulte Fachpersonen sind heute nicht mehr in ihrer ursprünglichen Funktion tätig und stehen dem Netzwerk nicht mehr zur Verfügung. Damit das Strukturmodell weiterhin wirksam bleibt, braucht es kontinuierlichen Austausch, fachliche Weiterentwicklung und eine aktive Vernetzung.

Um diese Ziele in Bayern nachhaltig zu verfolgen, haben das Bayerische Landesamt für Pflege (LfP) und die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) das Bayerische Kompetenznetz Strukturmodell (BayKoSt) ins Leben gerufen. BayKoSt bietet eine Plattform für alle, die sich als Multiplikatorin oder Multiplikator für das Strukturmodell engagieren – oder dies künftig tun möchten.

Und: Mit BayKoSt entsteht eine der ersten strukturierten Netzwerkplattformen aktiver MP in Deutschland. Ziel ist der Aufbau eines tragfähigen Netzwerks, das:

• den fachlichen Dialog fördert,
• Wissen aktuell hält und
• den Praxistransfer unterstützt.

Im Zentrum stehen gemeinsame Informationsangebote und kollegialer Austausch. Seit 2024 befindet sich das BayKoSt im aktiven Kontakt mit zahlreichen identifizierten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Dennoch ist unklar, wie viele davon aktuell noch aktiv sind. Daher freuen wir uns über jede Rückmeldung von Fachpersonen aus Bayern, die gemäß EinSTEP-Konzept geschult wurden und sich weiterhin einbringen möchten.

Mit dem BayKoSt schaffen wir eine bayernweite Struktur zur Sicherung und Weiterentwicklung des Strukturmodells. Denn nur durch regelmäßigen Austausch aller Beteiligten kann die Idee der Entbürokratisierung langfristig Wirkung entfalten.

Das Netzwerk befindet sich noch im Aufbau. Im ersten Jahr lag der Schwerpunkt auf:

• der Identifikation aktiver Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in ganz Bayern,
• der Kontaktaufnahme und Vernetzung sowie
• der Durchführung von vier Austauschformaten – sowohl in Präsenz als auch online.

Diese Treffen dienten vor allem dem gegenseitigen Kennenlernen sowie der Sammlung und Priorisierung relevanter Themen für die künftige Arbeit im Netzwerk.

In der bisherigen Netzwerkarbeit wurden sechs zentrale Themenbereiche identifiziert, die künftig vertieft behandelt werden sollen. Ziel ist es, auf Basis dieser Themen Handlungshilfen für die Praxis zu entwickeln:

1. Verknüpfung von Theorie und Praxis – Stellenwert des Strukturmodells in der Ausbildung
2. Unterstützungs- und Beratungsangebote
3. Standardisierung und Leitkonzepte – insbesondere zum Maßnahmenplan
4. Evaluation des Strukturmodells – im Hinblick auf den Grad der Entbürokratisierung
5. Technische und digitale Umsetzung – Anpassung und Weiterentwicklung
6. Begleitung und Schulung – insbesondere von Mitarbeitenden und Führungskräften

Bitte beachten Sie: Die Themenfelder stellen eine erste Zusammenfassung aktueller Bedarfe aus Sicht der MP dar. Ob und in welchem Umfang alle Themen im Rahmen des BayKoSt behandelt werden können, wird in enger Abstimmung mit weiteren zentralen Akteurinnen und Akteuren entschieden.

Durch die Anbindung an das Bayerische Landesamt für Pflege (LfP) und die Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) besteht ein direkter Draht zum Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) sowie zur Initiative Klartext Pflegedokumentation (IKP). Über die IKP ist eine enge Verbindung zu den Prüfbehörden in Bayern gewährleistet – darunter der Medizinische Dienst (MD) Bayern und die Fachstellen Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA). Diese Partner stehen dem BayKoSt bei Austauschtreffen für fachliche Fragen und aktuelle Entwicklungen zur Verfügung.

Sie haben Fragen und Anregungen zum Bayerischen Kompetenznetz Strukturmodell (BayKoSt) oder möchten aktiv mitwirken?
Dann melden Sie sich bei uns. Wir freuen uns über jede Kontaktaufnahme!

Bayerisches Landesamt für Pflege
Bayerisches Kompetenznetz Strukturmodell
Mildred-Scheel-Straße 4
92224 Amberg

baykost@lfp.bayern.de

Telefon & Ansprechpartnerinnen

+49 9621 9669-2607 – Gerlinde Fleischmann
+49 9621 9669-2183 – Kristina Holm
+49 9621 9669-2184 – Susanne Bauer