Fachliche Lenkung der Entbürokratisierung der Pflegedokumentation

Die Pflegedokumentation ist unerlässlich, um eine angemessene Pflege und Betreuung für Menschen sicherzustellen, die in stationären Langzeitpflegeeinrichtungen oder durch ambulante Dienste versorgt werden. Der richtige Umgang mit der Pflegedokumentation sowie der damit verbundene Aufwand werden dabei kontrovers diskutiert. In den letzten Jahren hat es intensive Bemühungen und Projekte auf Landes- sowie Bundesebene gegeben (z.B. „EinSTEP“, „ReduDok“), um Einrichtungen und Diensten eine Orientierungshilfe an die Hand zu geben.

Das Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP) unterstützt seit Jahren die Entbürokratisierung der Pflegedokumentation und hat dem Bayerischen Landesamt für Pflege (LfP) seit Januar 2020 die fachliche Lenkung der Entbürokratisierung der Pflegedokumentation übertragen. Ziele der fachlichen Lenkung sind aktuelle Fragen und sich verändernde Bedingungen der Entbürokratisierungsbemühungen zu erfassen und weiter zu bearbeiten. Das LfP steht den Verbänden der Leistungserbringer dabei beratend zur Seite.

In den Folgejahren fanden durch das LfP Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern aus den verschiedenen Trägerverbänden sowie Einrichtungen der Pflege zum Thema Entbürokratisierung der Pflegedokumentation statt.

Im Jahr 2023 führte das LfP zwölf Besuche in bayerischen Einrichtungen in verschiedenen Settings der Pflege durch. Im Fokus standen ein offener Dialog und Austausch bezüglich Probleme und Belastungen mit der Pflegedokumentation. Daraus wurden Ursachen und Herausforderungen einer überbordenden Dokumentation herausgefiltert und identifiziert.

Die Initiative Klartext Pflegedokumentation (IKP)

Um die Belastungen durch übermäßige Pflegedokumentation einzudämmen, arbeiten das StMGP, das LfP, der Medizinische Dienst Bayern und Vertreterinnen sowie Vertreter der Fachstellen für Pflege- und Behinderteneinrichtungen – Qualitätsentwicklung und Aufsicht (FQA) in der Initiative Klartext Pflegedokumentation (IKP) gemeinsam an den vielfältigen Herausforderungen zur Pflegedokumentation.

Die IKP agiert unter dem Motto „Entlastung durch Aufklärung“ und entwickelt dabei Maßnahmen, um Einrichtungen bei der Identifizierung übermäßiger Dokumentation zu unterstützen. Die IKP wurde im März 2024 vom Bayerischen Ministerrat beschlossen.

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren nach EinSTEP

Ein weiterer wichtiger Strang zur fachlichen Lenkung der Entbürokratisierung der Pflegedokumentation ist die bayernweite Vernetzung von nach EinSTEP geschulten Multiplikatorinnen und Multiplikatoren. Dieser Auftrag wurde dem Bayerischen Landesamt für Pflege (LfP) sowie der Vereinigung der Pflegenden in Bayern (VdPB) vom Kooperationsgremium (KOG) – einer Unterarbeitsgruppe des Bayerischen Landespflegeausschusses – übertragen.

Im Fokus steht der überregionale fachliche Austausch. Dieser soll die gegenseitige Unterstützung der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren fördern.

Das übergeordnete Ziel ist die weitere Verstetigung der Entbürokratisierung der Pflegedokumentation durch Nutzung von Synergieeffekten, Förderung der Hilfe zur Selbsthilfe der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie die Unterstützung bei der Entwicklung von Wissen.